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August 1914: Die deutsche Sozialdemokratie und der imperialistische Krieg

Überraschender Verrat oder vorhersehbar?

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Am 4. August 1914 stimmte die Reichstagsfraktion der SPD für die Kriegskredite und stellte sich im Ersten Weltkrieg auf die Seite des wilhelminischen Kaiserreichs. War das ein völlig überraschender Verrat oder vorhersehbar? Man kennt die Anekdote von Lenin, der, als er die Nachricht bekam, an eine gezielte Desinformation des zaristischen Geheimdienstes glaubte.
Hatte es nicht die feierlichen Erklärungen der Sozialistischen Internationale für die internationale Solidarität gegen den Krieg gegeben und dafür, den Krieg, falls er doch ausbrechen würde, für die Eroberung der Macht und den Sieg des Sozialismus auszunutzen? Solche Erklärungen waren immer wieder von sozialdemokratischen Führern und von der sozialdemokratischen Presse wiederholt worden.
Die Gefahr eines europäischen Krieges war der Arbeiterbewegung seit 1907 bewusst. In Stuttgart 1907 und in Kopenhagen 1910 hatte die Sozialistische Internationale die internationale Arbeitersolidarität gegen jedweden imperialistischen Krieg beschworen. Die Frage wurde noch dringlicher mit dem Ausbruch der Balkankriege im Jahr 1912. Darum entschied die Exekutive der Internationale Ende Oktober 1912, einen außerordentlichen Kongress in der Schweiz zu organisieren. Er fand am 24./25. November 1912 in Basel statt.
In einem Flugblatt der schweizerischen Sozialdemokratie, das dieses Ereignis ankündigte, hieß es dazu: «Nächsten Sonntag tritt in Basel der sozialdemokratische Weltkongress gegen den Krieg zusammen. Er wird den gewissenlosen Kriegshetzern, den Diplomaten, Offizieren und Fürsten, den profitlüsternen Armeelieferanten und ihren Zeitungssöldnern entgegenstemmen den geeinigten Willen des Proletariats der ganzen Erde. Er wird sein der Stimmenchor aller Völker des Erdballs, und diese Völker wollen den Frieden, wollen Frieden um jeden Preis, sind entschlossen, eine Ausweitung des Balkankrieges zum Weltbrande mit allen Mitteln zu wehren.» (…)

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