Skip to content Skip to footer

David Harveys urbane Politische Ökonomie

Share on facebook
Share on twitter
Share on email
Share on whatsapp
Share on telegram
Share on print

David Harvey ist seit vielen Jahren einer der weltweit einflussreichsten lebenden marxistischen Theoretiker.1 Spätestens mit dem großen Erfolg von The Condition of Postmodernity (Harvey 1989a) international bekannt geworden, dient sein vielfältiges Werk in unterschiedlichen Zusammenhängen als Bezugspunkt: So gilt Harvey – paradoxerweise nicht zuletzt nach neoliberalen Standards wie der Zahl der Zitationen – als «der bedeutendste Geograph der Gegenwart» (Belina 2011: 240); gleichzeitig haben ihm seine vor allem in den 1990er und 2000er Jahren veröffentlichten Arbeiten zu Postmoderne und «flexibler Akkumulation», zu Fragen von Ökologie und Gerechtigkeit oder zum «neuen Imperialismus» und der neoliberalen Globalisierung den Ruf eingebracht, einer der wichtigsten marxistischen Gesellschaftstheoretiker (Callinicos 2006: 47) bzw. «einer der bedeutendsten zeitdiagnostischen Theoretiker des globalen Kapitalismus» (Belina 2011: 240) zu sein. Schließlich belegen eine beeindruckende Zahl an Radio-, TV- und Zeitungsinterviews sowie Vorträgen und Diskussionen, die er zuletzt insbesondere an den Brennpunkten sozialer Proteste – von Porto Alegre und Santiago de Chile über New York und London bis hin nach Athen, Istanbul oder Beirut – gehalten hat, die Millionen Besucher seiner Homepage http://davidharvey. org sowie die Übersetzung seiner jüngsten Bücher und der online verfügbaren Kapital-Einführungskurse in unzählige Sprachen, dass Harveys Werk auch über akademisch-theoretische Debatten hinaus stark rezipiert wird.
Wenn Harvey gegenwärtig mehr denn je die Rolle eines – im Sinne Gramscis – «großen» linken Intellektuellen einnimmt, von dem sich Aktivisten, kritische Wissenschaftler und eine interessierte Öffentlichkeit gleichermaßen Deutungsangebote und strategische Orientierung erwarten, dann liegt eine gewichtige Ursache hierfür zweifellos in der besonderen Aktualität seines Werks: In den sozioökonomischen und gesellschaftspolitischen Entwicklungen seit 2008 – vor allem, aber längst nicht nur in Nordamerika und Europa – verdichten sich zentrale Themen der langjährigen intellektuellen und politischen Tätigkeit Harveys auf geradezu exemplarische Art und Weise. Als Angelpunkt erweist sich dabei der Zusammenhang zwischen der krisenhaften Dynamik des (neoliberalen) Kapitalismus auf der einen und massiven Urbanisierungsprozessen und städtischen Kämpfen auf der anderen Seite (…)

Zum Weiterlesen

Generalproben der Revolution

Der folgende Text ist eine leicht bearbeitete Abschrift eines Round-Table Gesprächs organisiert und als Transkript veröffentlich von Spectre. Gareth Dale, einer der

Was bedeutet Revolution heute?

Das Konzept von Revolution stellt heute für Marxist:innen eine der grössten Herausforderungen dar. Die praktische Umsetzung von Revolution wirft sogar noch grössere

Für eine europäische Strategie gegen die Pandemie

Warum sozialistische Organisationen und progressive Bewegungen den Aufruf aus der Wissenschaft unterstützen sollen. Am 19. Dezember haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen internationalen Aufruf

Leave a comment

0.0/5