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Debatten über den Ersten Weltkrieg

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Die historiografische wie die literarische Aufarbeitung des Ersten Weltkriegs haben in fast allen kriegsbeteiligten Ländern eine völlig unüberschaubare Menge an Literatur hervorgebracht. Zum 100. Jahrestag, der in diesem Jahr einen prominenten Platz in den Medien einnimmt, sind nochmals hunderte von (Wieder-)Veröffentlichungen hinzugekommen. Allein auf dem Büchertisch der Buchhandlung Hugendubel am Münchner Marienplatz liegen über fünfzig Bücher zum Thema aus. Daher kann hier nur auf einige wichtige Aspekte der Debatten über den Ersten Weltkrieg eingegangen werden; die Auswahl der hier behandelten Werke ist naturgemäß subjektiv.
Eine wichtige Diskussion dreht sich um die Frage, wie es zum Krieg kommen konnte und was ab 1890 erst die Blockade und dann den Zusammenbruch der «europäischen Pentarchie» – des Mächtegleichgewichts, das sich seit dem Ende der Französischen Revolution herausgebildet hatte: Frankreich, Österreich-Ungarn, Großbritannien, Russland und Preußen – bewirkt hat. Der Mord am österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie am Veitstag 1914 in Sarajevo war ja nur der Auslöser, nicht die Ursache des Krieges; die Frage nach der Rolle des Balkans und Serbiens in diesem blutigen Konflikt wurde von der Forschung bezeichnenderweise lange Jahre eher stiefmütterlich behandelt. Immerhin hatte die k. u. k.-Monarchie Bosnien-Herzegowina 1908 annektiert und war (gleich dem schwächer werdenden Osmanischen Reich) ein erklärter Gegner der Unabhängigkeitsbestrebungen der slawischen Völker dieser Region, die wiederum vom orthodoxen Russland unterstützt wurden, das als «drittes Rom» die Nachfolge von Konstantinopel/Istanbul antreten wollte.
Seit 100 Jahren streiten Historiker, Politiker und Publizisten heftig darüber, wer nun an dieser «Urkatastrophe Europas» Schuld habe; bekanntlich erleichterte die durchaus einseitige Schuldzuweisung im Versailler Vertrag den Aufstieg der Nazis. In Artikel 231 stellte jener Vertrag fest: «Die alliierten und assoziierten Regierungen erklären, und Deutschland erkennt an, dass Deutschland und seine Verbündeten als Urheber für alle Verluste und Schäden verantwortlich sind, die die alliierten und assoziierten Regierungen und ihre Staatsangehörigen infolge des Krieges, der ihnen durch den Angriff Deutschlands und seiner Verbündeten aufgezwungen wurde, erlitten haben.» Hier handelte es sich zweifellos um die Sicht der Sieger, vor allem Frankreichs (…)

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