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Editorial

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In diesem Jahr jährt sich zum einhundertsten Mal der Beginn des Ersten Weltkriegs und auch Emanzipation widmet ihr erstes Heft 2014 der Zäsur, die das «kurze 20. Jahrhundert» einleitete und das «lange 19. Jahrhundert» beendete (Eric Hobsbawm). Eine Schau in den linken Blätterwald in Deutschland wie in den (kriegsbeteiligten) Nachbarländern Frankreich und England vermittelt den Eindruck, dass es sich für die politische Linke nicht um ein zentrales Thema handelt. Sicherlich erscheinen viele Hefte mit Beiträgen, teils auch Sonderhefte, die sich mit Ursachen und Folgen des Weltkrieges befassen, auch finden sich vielfach Forderungen nach einer intensiveren Geschichtsarbeit: Ob aber tatsächlich ein Problembewusstsein vorliegt, ist eher ungewiss. Im Vergleich zum bürgerlichen Feuilleton bleiben die linken Beiträge, wissenschaftliche wie politische, in der Summe blass. Es hat nicht den Anschein, als ob die deutsche, französische oder britische Linke eigene Fragen an den Weltkrieg stellen würde. Das bürgerliche Programm dagegen scheint klarer. In Deutschland wird nun wieder versucht, die Verantwortung des Kaiserreichs für den Ersten Weltkrieg abzuschütteln – nicht zuletzt, um einer «deutschen Verantwortung» in der Welt «gerecht» werden zu können. In England wiederum sucht man, von eigenen imperialen Zielen während des Krieges abzulenken und die Beteiligung daran als «gerechten Krieg» zu verkaufen.
Doch allein die vielzitierte Passage des US-amerikanischen Historikers und Diplomaten George F. Kennan, der Erste Weltkrieg sei die «Urkatastrophe» des 20. Jahrhunderts gewesen, sollte der Linken Anlass zur Beschäftigung geben. Gemeint war und ist hier die Katastrophe, die über die vermeintlich heile und zivilisierte bürgerliche Welt des 19. Jahrhunderts hereingebrochen ist, gemeint war und ist damit bei Kennan der Zusammenhang von Urkatastrophe und Folgekatastrophen des 20. Jahrhunderts: Nationalsozialismus und Sozialismus. Wenn sich die politische und radikale Linke die Gretchenfrage stellt, wie sie es mit dem Stalinismus und dem Bolschewismus hält, dann kommt sie um eine Auseinandersetzung mit dem Weltkrieg als Auslöser der russischen Revolution nicht umhin (…)

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